1804 Museum Fribourg

Das Quartier "de Perolles" ist gekennzeichnet durch heterogene Strukturen und Bauten und befindet sich in starkem Wandel. Der Lage des Museums kommt in diesem Gebiet eine besondere Rolle zu. Die Setzung des Volumens und die Gestaltung der Umgebung versucht dem Rechnung zu tragen. Der Museumsbau vermittelt zwischen den Höhen des niedrigen Altbaus, der Krippe und den grösseren Neubauten und setzt der Arealüberbauung „Les Arsenaux“ gleichzeitig einen räumlichen Schlusspunkt. Durch die Lage des Neubaus entstehen sowohl ein städtischer Vorplatz an der Route des Arsenaux, als auch ein intimer grüner Aussenplatz am Boulevard des Gleisbetts. Die Landschaftsgestaltung vermittelt zwischen den beiden Niveaus und schlägt eine Brücke zwischen den beiden Quartieren.

Der Museumsbau tritt als schlichter zeitgenössischer Konterpart zum denkmalgeschützten Altbau auf. Zur Route des Arsenaux zeigt er sich als selbstbewusster Solitär und prägnantes städtebauliches Zeichen. Zum grünen Boulevard des Gleisbett, der Krippe und zum eingeschossigen Teil des Altbaus erweist er sich als zurückhaltendes zweigeschossiges Volumen. Äusserlich bleibt der denkmalgeschützte Altbau unberührt von Eingriffen. Alt- und Neubau werden baulich und programmatisch im Erdgeschoss verzahnt. Einzelne Oblichter und drei Treppenanlagen mit Öffnungen machen die Verbindung der beiden Bauten und die verschiedenen Programmteile für den Museumbesucher erlebbar.

Die Fassadengestaltung in strukturiertem Sichtbeton mit erdigen Tönen lehnt sich an die warme Putzfassade des Altbaus an und verweist dabei auf das Thema des naturhistorischen Museums. In den Innenräumen bildet der warme Ton des eingefärbten Sichtbetons einen stillen und natürlichen Hintergrund für alle Exponate. Die verwendeten Farben, Stoffe und Materialien entwerfen ein Museum, das gemeinsam mit seinen Exponaten seinen Zauber im Realen und Fassbaren entfalten soll.